Wenn man gegenwärtig Informationen über die Situation der Schwedter Schwimmer erhält, dann geht es meist nur um den baulichen Zustand der Trainingsstätte. Das trotzdem trainiert wird, dass trotzdem an Wettkämpfen teilgenommen wird und dass man sich sogar über bemerkenswerte Erfolge freuen kann ist, ein wenig untergegangen. Für die diesjährigen Deutschen Jahrgangsmeisterschaften der Schwimmer konnten sich auch drei Schwedter Aktive qualifizieren. Kenneth Bock und Liam Finn Kochinke (beide Jahrgang 2006) trainieren an der Potsdamer Sportschule und konnten sich somit optimal auf den Saisonhöhepunkt vorbereiten.
Anders erging es Cedric Sasse (Jahrgang 2008). Er geht in Schwedt zur Schule und musste folglich in vielen verschiedenen Schwimmhallen und Seen, verbunden mit einem hohen Fahraufwand, seine Qualifikation erkämpfen. Umso bemerkenswerter ist sein Abschneiden bei den Deutschen Meisterschaften der 13-jährigen. Über 50m Brust verpasste Cedric das Finale um eine Hundertstel Sekunde und wurde Neunter. Eine starke Leistung gemessen an den vorhandenen Trainingsmöglichkeiten. Unter den Finalisten gab es wohl kaum Jemanden, der seine Trainingskilometer im See abspulte. Für Cedric war das in diesem Jahr ziemlich normal.
Für die absolute Spitzenleistung sorgte allerdings Kenneth Bock. Der Schüler der neunten Klasse der Eliteschule des Sports in Potsdam durchlief die normale Ausbildung in der Schwedter Abteilung. Als Kindergartenkind schwamm er die ersten kleinen Wettkämpfe, als Grundschüler besuchte er die Sportklasse der Kästner-Grundschule und nach der sechsten Klasse stellte er sich der Herausforderung eines Schulwechsels nach Potsdam. Diesen Weg krönte Kenneth jetzt mit einem deutschen Meistertitel über 200m Brust. Dass er auf diese Meisterschaften besonders gut vorbereitet war, bewies er schon zuvor über 50m Brust (5.Platz), 100m Brust (3.Platz) und 200m Lagen (6.Platz). Dass er sich dann aber über die lange Bruststrecke den Titel sichern konnte, war schon eine kleine Überraschung. Gleichzeitig löschte er den bisherigen brandenburgischen Landesrekord aus und verfehlte den deutschen Rekord nur knapp. Eine tolle Leistung, herzlichen Glückwunsch!
Der Pechvogel des Schwedter Trios, Liam-Finn Kochinke, konnte seine Möglichkeiten diesmal nicht ausschöpfen. Ein Fehlstart und ein Technikfehler verhinderten einen Finaleinzug und so bleibt nur, auf die nächste Wettkampfchance zu warten.
Alle anderen Schwimmerinnen und Schwimmer der Abteilung versuchen so gut es geht, die gebotenen Trainingsmöglichkeiten zu nutzen. Unter anderem hat die Eberswalder Schwimmhalle die Schließzeiten verkürzt und so können die Schwedter sonntags von 07.45 Uhr – 09.45 Uhr allein in Eberswalde trainieren. Auch wenn es noch gut ein Jahr dauert, bis man wieder im heimischen Aquari“UM“ die Trainingskilometer absolvieren kann – abtauchen ist keine Option. Text und Fotos. SSV PCK 90 Schwedt