D Jugend mit Titel.
Zwischen der coronabedingt verkorksten, weil sehr frühzeitig
abgebrochenen Saison 2019/20 und dem neuen Spieljahr 2020/21 ist im
ostuckermärkischen Handball einiges passiert. Die bereits vor
Jahresfrist avisierte noch engere Zusammenarbeit zwischen dem HC
Angermünde und der SSV PCK Schwedt hat zur Bildung der Spielgemeinschaft
zwischen beiden Vereinen geführt. Mit dieser bestreitet man ab Herbst
die neue Saison in allen Alters- und Leistungsklassen.
Der Start
ist jetzt noch mit einem verspäteten Meistertitel aus der vergangenen
Saison versüßt worden. Auch im Handball wurde inzwischen die sogenannte
Quotientenregel herangezogen, aus der sich unter anderem bei der
männlichen C-Jugend Platz 1 im Spielbezirk B (Uckermark, Barnim,
Oberhavel) für die Jungs der SSV PCK Schwedt ergab. Betrachtet man die
„Geburt“ dieses Teams, ist der Meisterpokal eine echte Überraschung.
2019/20 war ohnehin eine Saison der vielen Gespräche zwischen den
Vereinen in Schwedt und Angermünde. Bevor das C-Jungen-Team vor
Jahresfrist endlich trainieren konnte, mussten Trainings- und Spielorte,
Fahrmöglichkeiten für die Spieler sowie die Trainierfrage besprochen
werden. Nachdem sich die jeweiligen Abteilungsleiter der Vereine mit den
Auserwählten – Tobias Scheer (HCA) und Fred Hahne (SSV PCK) – letztlich
auf die Bedingungen geeinigt hatten, blickten alle positiv der
künftigen Zusammenarbeit entgegen. Im August trafen sich die Spieler zum
ersten gemeinsamen Trainingslager in Schwedt.
Gemeinsam wurden
verschiedene Grundlagen in den Bereichen Kraft, Technik, Kondition und
des zukünftigen Zusammenspiels erarbeitet. Das Fazit der Übungsleiter
nach diesem einwöchigen Trainingslager war sehr optimistisch. „Die Jungs
haben sehr viel Ehrgeiz und Willen in den vielen Übungen gezeigt“,
werteten die Verantwortlichen. Um das Zusammenspiel weiter auszubauen
und zu stabilisieren, traf man sich fortan dreimal die Woche zum
Training in Schwedt. Der Fahrdienst wurde einfach großartig von den
Eltern abgesichert.
Dann fieberte man Ende September dem ersten
gemeinsamen Punktspiel entgegen. Mit einem Kader von elf Jungen ging es
aufgeregt nach Templin. Schnell wurde die Nervosität abgelegt – die
offiziell als SSV PCK Schwedt startende Mannschaft gewann klar mit
26:11. Welch ein Auftakt!
Im Saisonverlauf führten die Trainer
dann etliche Gespräche mit ehemaligen Spielern und motivierten sie, das
Team zeitweilig zu unterstützen. Vor Abschluss der Hinserie – drei
weitere klare Erfolge waren gelungen – kam es zum Spiel der beiden bis
dahin ungeschlagenen Teams: SSV PCK begrüßte in der Angermünder
Mehrzweckhalle Berolina Lychen. Das Uckermark-Derby begeisterte mit
Spannung, Spielwitz und vielen Toren. Es war ein Match auf Augenhöhe.
Die Schwedter setzten sich schließlich hauchdünn mit 26:25 durch. „Wir
freuten uns sehr über diesen Sieg, weil die Jungen als Team funktioniert
und füreinander gekämpft haben“, erinnert sich ein glückliches
Trainerduo Scheer/Hahne.
So ging man mit weißer Weste als
ungeschlagener Tabellenführer in das neue Jahr, startete in die
Rückrunde mit den nächsten drei Siegen (insgesamt 92:55 Tore) gegen Lok
Templin, TSG Liebenwalde und die Bernauer Bären. Der vorzeitge Einzug
ins titelentscheidende Finalturnier mit den jeweils beiden besten Teams
pro Staffel war geschafft.
Um dessen Ausrichtung am 29. März
bewarben sich die Schwedter. Zuvor sollte es das mit Spannung erwartete
Rückspiel in Lychen geben. Doch dann kam Corona! Durch die Pandemie
wurde jeglicher Spiel- und Trainingsbetrieb abrupt eingestellt.
Schließlich sind im Nachhi- nein nun sämtliche Ergebnisse bis zum 12.
März nach dem sogenannten Quotientenverfahren zusammengerechnet worden.
Nach der makellosen Saison konnte die Bilanz dann letztlich nicht mehr
überraschen: SSV PCK war mit optimalen neun Siegen aus neun Partien und
einem Torverhältnis von 215:118 Meister des Spielbezirks. In der Staffel
B war keine Mannschaft ungeschlagen geblieben. „Da ist dat Ding!“ – die
Freude über den Pokal war riesig. (FH)