Pokalkrimi nach großem Kampf verloren
Schwedt (MOZ) Nach großem Kampf haben die Handballfrauen der SSV PCK 90 die Sensation in der 3. Landespokal-Runde knapp verpasst: Der Verbandsliga-Spitzenreiter aus der Oderstadt unterlag nach Verlängerung dem zwei Leistungsklassen höher spielenden Ostsee-Spree-Oberligisten MTV Altlandsberg II mit 20:23.
„Ein großes Kompliment an meine Mannschaft – sie hat wohl noch nie ein solch hartes, kräftezehrendes Match absolviert. In der Schlussphase der regulären Spielzeit und erst recht in der zehnminütigen Verlängerung waren einfach die Kräfte bei allen am Ende. Aber 60 Minuten lang haben wir super mitgehalten, so dass ein Klassenunterschied nie erkennbar war“, lobte Schwedts Übungsleiterin Silvia Lehmann nach dem Abpfiff. Ihre Spielerinnen lagen fix und fertig am Boden, sicher auch etwas enttäuscht, die zum Greifen nahe Überraschung doch nicht geschafft zu haben.
Die Gründe für die letztliche 20:23-Niederlage klangen in den Worten von Silvia Lehmann bereits an. Weil die Körner komplett aufgebraucht waren, gelangen ab der 50. Minute – also in insgesamt 20 Minuten – nach einer 17:15-Führung sage und schreibe nur noch drei SSV-Treffer. Eine Unmenge an Fehlabspielen und nicht genutzten Wurfpositionen blieb nicht ohne Folgen. Exemplarisch dafür war beim Stand von 19:19 nach exakt gespielten 58:57 Minuten der deutlich übers Tor geworfene Siebenmeter von Anica Fehrmann.
50 Minuten lang hatten die enthusiastisch mitgehenden rund 100 Zuschauer in der Dreiklang-Sporthalle eine selbstbewusst aufspielende Schwedter Mannschaft gesehen. Mitte der ersten Halbzeit zog sie beim 8:4 (17.) und 9:5 (20.) zweimal auf vier Treffer davon. Kurios: Torsteherin Janine Glink (etatmäßige Feldspielerin!) hatte bis dahin zwei der fünf Gegentreffer per Siebenmeter erzielt, war aber jeweils immer rechtzeitig zurück zwischen den Pfosten, ehe der Gastgeber wieder angriff.
Dem 11:6 zur Pause folgte gleich der zwölfte SSV-Treffer, doch allmählich riss der Spielfaden beim Gastgeber, weil die Kondition nachließ und auch die Nervosität immer größer wurde. Auf 13:11 war Altlandsberg II bereits heran (40.), ehe noch einmal ein Zwischenspurt zum 16:11 folgte (42.). Acht Minuten später – der Gastgeber kassierte in dieser Zeit vier nicht immer nachvollziehbare Zwei-Minuten-Strafen – stand es 17:17.
In den zusätzlichen zehn Spielminuten ging dann auf beiden Seiten so gut wie gar nichts mehr: Ein eher abgerutschter Wurf von Carolin Gebert brachte dem Gastgeber drei Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit in der Verlängerung noch einmal den Ausgleich (20:20), danach gelang lediglich noch eine hochkarätige Chance, aber der Ball landete am Pfosten. Altlandsberg nutzte dagegen seine Konterchancen konsequent und kam glücklich eine Runde weiter.